SEANERGY 2020 Offshore-Strom für die EU - Maritime Raumordnung (MRO) für Erneuerbare Energien und Stromnetzinfrastruktur im Rahmen einer integrierten EU-Meerespolitik
Projekthintergrund
Die Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten und Ressourcen innerhalb der europäischen Meeresgebiete liefert den Bürgern – nicht nur in Europa, sondern weltweit – einen bedeutenden wirtschaftlichen und sozialen Nutzen. Die Erneuerbaren Energiequellen, die auf dem Meer genutzt werden – insbesondere Wind, aber auch Wellen und Gezeiten – sind relativ junge Technologien. Bei der Umsetzung der EU-Ausbauziele für Erneuerbaren Energien bis 2020 kommt Ihnen eine entscheidende Rolle zu. Die Offshore-Windenergie übernimmt bei dieser Entwicklung eine führende Rolle ein.
Als neue Technologie steht die Offshore-Windenergie dabei mit den traditionellen Nutzungen des Meeres sowie mit anderen neuen Entwicklungen, in Konkurrenz um den maritimen Raum. Viele andere Meeresaktivitäten wie Schifffahrt, Kabel- und Pipelineverlegung, Küstentourismus sowie die Bemühungen um ökologische Verträglichkeit und Umweltschutz werden in den kommenden Jahren ebenfalls beträchtlich zunehmen. Angesichts dieser zu erwartenden Entwicklungen und Herausforderungen auf See wird ein effektives, effizientes und koordiniertes Management des maritimen Raumes nicht nur national, sondern auch grenzübergreifend zu einer entscheidenden Aufgabe.
Projektziele und Projektmaßnahmen
Hauptziel des Projektes Seanergy 2020 war es, mit Hilfe der Maritimen Raumordnung (MRO) die Entwicklung der Erneuerbaren Energien auf dem Meer, also von Wind-, Wellen- und Gezeitenkraft, voranzubringen. Im Rahmen von Seanergy 2020 wurden Empfehlungen an die Politik erarbeitet und verbreitet, mit denen Hemmnisse im Bereich MRO für die Erzeugung von Erneuerbaren Energien auf dem Meer bestmöglich identifiziert und überwunden werden können.
Im Mittelpunkt der Arbeit von Seanergy 2020 standen drei Hauptarbeitspakete oder -phasen: Am Anfang stand die Analyse bestehender nationaler MRO-Verfahren, ihr Einfluss auf den Einsatz von Erneuerbaren Energien auf See sowie die Identifikation von Best-Practice-Verfahren. An zweiter Stelle folgte die Analyse verschiedener internationaler MRO-Instrumente und ihrer Vereinbarkeit mit dem Einsatz von Erneuerbaren Energien auf dem Meer. Drittens ging es um die Analyse von Herausforderungen und Chancen, die sich aus dem Übergang von einem nationalen zu einem grenzübergreifenden transnationalen MRO-Ansatz ergeben. In dieser dritten Phase wurden Ergebnisse und Empfehlungen zusammengestellt und zusammenfassende Projektempfehlungen formuliert.
Folgende zentrale Projektempfehlungen wurden herausgearbeitet
- Der Fokus auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit wäre die angemessenste Form einer Regelung auf EU-Ebene im Bereich der MRO. Dies wäre deutlich besser, als den Mitgliedsländern Konzepte für die nationale Umsetzung per Dekret vorzuschreiben.
- Nationale MRO ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche transnationale Zusammenarbeit im Bereich der Planung maritimer Räume und sollte deshalb gefördert werden.
- Im Idealfall sollte die EU eine MRO-Richtlinie entwickeln, die sich auf folgende zwei Aspekte konzentriert:
- Aufforderung der Mitgliedsländer zur Umsetzung nationaler MRO-Gesetze innerhalb eines vereinbarten Zeitraums, deren Form und Inhalt von jedem Mitgliedsland selbst bestimmt werden sollte.
- Förderung grenzüberschreitender Kooperation und Koordination im Bereich MRO und maritimer Entwicklung.
Projektpartner:
Stiftung Offshore-Windenergie, Klaipėda University, LNEG, ECN, CRES, 3E, Universität Birmingham
Projektzeitraum und Projektförderung
Das Projekt lief vom Mai 2010 bis Juni 2012 und wurde vom Intelligent Energy Europe Programm finanziert.