Offmaster: Herausarbeitung von Chancen und Herausforderungen für die Hafen- und Werftwirtschaft im Zuge der Offshore-Windenergieentwicklung
Projekthintergrund
Um die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung bzw. Ausbauziele der Offshore-Windenergie in den kommenden Jahrzehnten erreichen zu können, müssen sich Politik, Offshore-Windbranche und die maritime Wirtschaft zielgerichtet abstimmen.
Das Projekt der Stiftung Offshore-Windenergie verglich und bewertete daher bestehende Szenarien für den Ausbau der Offshore-Windenergie unter Bezugnahme auf die zu erwartende Technologieentwicklung bis 2020/2030. Zukünftige Anforderungen an die Hafen- und Werftwirtschaft wurden daraus abgeleitet und im Zuge dessen, die Funktion der Hafen- und Werftwirtschaft sowie die Bedarfe durch die Offshore-Windenergiebranche ermittelt.
Auf der Grundlage dieser Bestandsanalysen und der ausgearbeiteten Marktpotenziale zu Häfen und (Spezial-) Schiffbau wurden Handlungsempfehlungen für die weitere Zusammenarbeit der Offshore-Windbranche und der maritimen Branche und vor allem für die Politik gegeben.
Im Laufe des Projektes wurden die bisherigen Erkenntnisse und Studien in den Themenbereichen zusammengeführt, um ein umfassendes Bild über die Aktivitäten, die Potenziale und die zukünftig anzustrebenden Entwicklungen zu bekommen.
Projektmaßnahmen
Im Rahmen des Projektes wurden vier Arbeitspakete bearbeitet:
AP1: Ausbaupfad für die Offshore-Windenergie
- Ausbaupfad der Offshore-Windenergie bis 2020/2030 – europäische Entwicklung mit Schwerpunkt Deutschland
- Technologieentwicklung: Leistungen, Gewichte, Größenverhältnisse, Fundamentstrukturen, Stückzahlen von Großkomponenten, Standortentwicklung (Küstenentfernungen, Wassertiefen) werden bestimmt
AP2: Ermittlung der neuen Anforderungen an Häfen, die sich aus der Offshore-Windenergieentwicklung ergeben
- Anforderungen an die Häfen, Hafentypen, Hafenfunktionen analysieren, definieren, beschreiben
- Beschreibung der vorhandenen und geplanten Hafeninfrastruktur/Hafenkapazitäten
- Abgleich der Hafenkapazitäten mit dem Bedarf der Offshore-Windbranche
- Bewertung des Marktpotenzials; Darstellung von Chancen und Herausforderungen für die deutschen Hafenstandorte; mögliche Strategien
AP3: Ermittlung der neuen Anforderungen an Werften, die sich aus der Offshore-Windenergieentwicklung ergeben
- Darstellung der neuen Anforderungen/Herausforderungen für Werften
- Wie sehen die geeigneten (intelligenten), leistungsfähigen Schiffskonzepte der Zukunft aus? Vorstellung der benötigten Spezialschifftypen
- Welche Schiffskapazitäten sind notwendig/ausreichend für die heute bekannten und zukünftigen Offshore-Windtechnologien? (deutscher und europäischer Markt)
- Bewertung des Marktpotenzials; Risikobetrachtung – Chancen und Herausforderungen für die deutschen Werftstandorte beschreiben; mögliche Strategien
AP4: Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Hafen- und Werftwirtschaft
- Wie kann sich die maritime Wirtschaft auf die Anforderungen der Offshore-Windenergie einstellen, damit die ermittelten Potenziale zu einem hohen Anteil durch die deutsche maritime Wirtschaft ausgeschöpft werden können?
- Entwicklung einer Ausbaustrategie der Häfen vor dem Hintergrund der großen Unsicherheiten bzgl. Größenverhältnisse, Mengen, Zeiträume, Gewichte der Großkomponenten, die in Häfen verschifft, umgeschlagen oder vormontiert werden sollen
- Entwicklungsstrategie für den Spezialschiffbau
- Abstimmung mit dem Nationalen Masterplan Maritime Technologien (NMMT)
- Vorschläge für die Generierung von Synergieeffekten zwischen maritimer Wirtschaft und Offshore-Windenergiebranche
Die ausführliche Projektbeschreibung "OffMaster" finden Sie hier.
Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in einer Studie zusammengefasst.
Die Studie finden Sie hier.
Die PM dazu finden Sie hier.
Projektpartner und Projektförderung
Wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche Projektrealisierung und Akzeptanz der Projektergebnisse war die frühzeitige Einbindung und intensive Beteiligung aller Akteure. Bisherige Erkenntnisse, Vorarbeiten und Studien wurden deshalb zusammengeführt sowie wiederholt Workshops und bilaterale Interviews mit den Beteiligten durchgeführt.
Insbesondere die folgenden Interessengruppen und deren Vorarbeiten wurden durch das Projekt berücksichtigt:
- Arbeitskreis Vernetzung der Stiftung Offshore-Windenergie
- Ministerien (BMU, BMWi, BMVBS) und Behörden (inkl. BSH, WSV)
- Ländervertreter
- Hafenbetreiber und Logistik
- Wirtschaftsförderungen, Handelskammern
- regionale Windnetzwerke, wie WAB, WEN Rostock, windcomm schleswig-holstein, Maritimes Cluster Norddeutschland
- Schiffbau und Verbände, wie GMT, VDMA, VDR, VSM, ZDS
- Hersteller und Zulieferer
- Betreiber von Offshore-Windparks
- Gewerkschaften
- Umweltverbände
Projektzeitraum:
08/2011 – 09/2012: Gesamtprojektlaufzeit